Kerbschlagzähigkeit ist eine wichtige mechanische Eigenschaft von Materialien, die deren Widerstand gegenüber plötzlichen, stoßartigen Belastungen misst. Sie wird vor allem verwendet, um zu bewerten, wie ein Material auf schlagartige oder dynamische Belastungen reagiert, insbesondere unter Bedingungen, bei denen es zu einer lokalen plastischen Verformung oder einem Bruch kommen kann.

Definition der Kerbschlagzähigkeit

Die Kerbschlagzähigkeit ist die Energiemenge, die ein Material aufnehmen kann, bevor es bei einem schlagartigen Impact bricht. Der Test zur Bestimmung der Kerbschlagzähigkeit umfasst eine Probe, die einen definierten Kerb (eine Einkerbung oder Vertiefung) an einer bestimmten Stelle besitzt. Die Kerbschlagzähigkeit beschreibt daher die Fähigkeit des Materials, die aufgebrachte Energie zu absorbieren, bevor es versagt.

Dieser Test wird üblicherweise mit der Charpy-Schlagprüfung oder der Izod-Schlagprüfung durchgeführt. Beide Verfahren messen die absorbierte Energie, die benötigt wird, um eine probe mit einem Schlag zu brechen, wobei der Kerb in der Probe eine Schwachstelle darstellt, die den Bruch begünstigen soll.

Testmethoden

• Charpy-Schlagprüfung: Eine probe mit einem Kerb (meistens ein V-förmiger Kerb) wird einem freien Fallhammer ausgesetzt. Die Energie, die benötigt wird, um die Probe zu brechen, wird gemessen. Die Kerbschlagzähigkeit wird durch den Unterschied in der Höhe des Hammers vor und nach dem Test berechnet.
• Izod-Schlagprüfung: Im Wesentlichen ähnlich zur Charpy-Prüfung, jedoch wird hier die Probe vertikal auf eine Unterstützung montiert, und der Hammer schlägt auf die Kerbe. Diese Methode wird oft verwendet, um die Zähigkeit von kleineren oder dünneren Proben zu testen.