Salzsprühnebeltest

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Salzsprühnebelprüfung Anlage für den Salzsprühnebeltest nach DIN EN ISO 9227

Salzsprühnebeltest |  Ein unverzichtbarer Korrosionsschutztest für langlebige Materialien

Der Salzsprühnebeltest, auch als Salzsprühtest oder abgekürzt NSS (Neutral Salt Spray)  bekannt, ist ein standardisiertes Prüfverfahren zur Bewertung der Korrosionsbeständigkeit von Materialien und Beschichtungen. Dieses Verfahren wird in verschiedenen Branchen, darunter Automobil-, Bau-, und Elektronikindustrie, angewandt, um sicherzustellen, dass Produkte unter widrigen Umweltbedingungen zuverlässig funktionieren.

Was ist der Salzsprühnebeltest?

Beim Salzsprühnebeltest wird das Testobjekt in einer speziell ausgestatteten Kammer kontrolliert einem feinen Nebel aus salzhaltiger Lösung ausgesetzt. Dieser simulierende Korrosionsprozess ermöglicht es, die Beständigkeit eines Materials oder einer Beschichtung gegen Rost und andere korrosive Einflüsse zu bewerten.

Die Prüfbedingungen werden meist durch internationale Normen wie DIN EN ISO 9227 oder ähnliche Spezifikationen geregelt. Parameter wie Salzlösungskonzentration, Temperatur (meist 35 °C) und Testdauer (oft zwischen 24 und 1.000 Stunden) variieren je nach Anwendung und Produktanforderungen.

Anwendungsbereiche des Salzsprühnebeltests

Der Salzsprühnebeltest wird in zahlreichen Branchen eingesetzt:

  • Automobilindustrie: Zur Prüfung von Karosserieteilen, Schrauben und Verbindungen auf Korrosionsbeständigkeit.
  • Baubranche: Für Fensterprofile, Fassadenelemente und andere Bauteile, die Witterungseinflüssen ausgesetzt sind.
  • Elektrotechnik: Zur Bewertung von Gehäusen, Kontakten und Leiterplatten, die in rauen Umgebungen eingesetzt werden.
  • Schiffbau und Luftfahrt: Für Komponenten, die extrem salzhaltiger Luft oder Wasser ausgesetzt sind.

 

Prüfverfahren Prüflösung Anwendungsbereiche Relevante Normen
Salzsprühnebelprüfung (CASS) Kupferbeschleunigte Essigsäure-Salzlösung mit pH-Wert zwischen 3,0 und 3,1 – Dekorative Überzüge aus Kupfer-Nickel-Chrom oder Nickel-Chrom
– Anodische Überzüge auf Aluminium
DIN EN ISO 9227, ASTM B368
Salzsprühnebelprüfung (NSS) Neutrale Salzlösung mit pH-Wert zwischen 6,5 und 7,2 – Metalle und deren Legierungen
– Kathodische oder anodische Metallüberzüge
– Umwandlungsschichten
– Organische Beschichtungen auf Metallen
DIN EN ISO 9227, ASTM B117, MIL 810, VDA 621-415, DIN EN 60068-2-52, BMW AA-0324, DBS 918 127: 2020-04, ASTM G48-11: 2015

Warum ist der Salzsprühnebeltest wichtig?

Der Test bietet Herstellern und Endverbrauchern entscheidende Vorteile:

  1. Frühe Fehlererkennung: Mögliche Schwachstellen in der Material- oder Beschichtungsqualität können frühzeitig identifiziert werden.
  2. Qualitätssicherung: Produkte, die den Test bestehen, sind für den Einsatz unter widrigen Bedingungen geeignet.
  3. Kostenersparnis: Durch die Vermeidung von Produktausfällen oder Rückrufen.
  4. Normkonformität: Erfüllung von internationalen Qualitätsstandards wie ISO 9227 oder ASTM B117.

Durchführung des Salzsprühnebeltests

Die Salzsprühnebelkammer ist mit einer wässrigen Salzlösung (meist 5 % Natriumchlorid) gefüllt, die über eine Düse in die Kammer versprüht wird. Die Bauteile werden so positioniert, dass sie gleichmäßig dem Nebel ausgesetzt sind. Während der Testdauer wird das Verhalten der Proben dokumentiert, z. B. durch Fotodokumentation oder Messung der Korrosionstiefe.

Was wird getestet?

  • Materialien: Rohmetalle, Legierungen und Kunststoffe.
  • Beschichtungen: Pulverbeschichtungen, Lacke und galvanische Überzüge.
  • Verbindungen: Schrauben, Nieten und Schweißnähte.

Interpretation der Ergebnisse

Die Bewertung erfolgt visuell oder messtechnisch. Typische Prüfkriterien sind:

  • Rostbildung (Anteil der Oberfläche, die korrodiert ist).
  • Blasenbildung unter der Beschichtung.
  • Abblättern oder Rissbildung der Schutzschicht.

Je nach Anforderung wird eine bestimmte Korrosionsbeständigkeit als Mindestmaß vorgegeben.

Grenzen des Salzsprühnebeltests

Obwohl der Test weit verbreitet ist, hat er auch Einschränkungen:

  • Keine realitätsgetreue Simulation: Der Test zeigt keine tatsächlichen Umgebungsbedingungen wie UV-Strahlung oder wechselnde Temperaturen.
  • Einseitige Belastung: Er berücksichtigt nur die Auswirkungen von Salz und nicht andere Umwelteinflüsse.

 

Normprüfungen

DIN EN ISO 9227 Salzsprühnebeltest 
DIN EN 60068-2-52 – Salznebelsprühtest, zyklisch

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