Vickers Härteprüfung nach DIN EN ISO 6507-1
Die Vickers Härteprüfung gemäß DIN EN ISO 6507-1 ist eine vielseitige Methode zur Bestimmung der Härte eines Materials, die sich in vielen Bereichen als nützlich erweist. Sie kommt sowohl bei Schweißverbindungen als auch bei einzelnen Gefügebestandteilen und sogar ganzen Bauteilen zum Einsatz. Ihre Universalität ermöglicht es, verschiedenste Materialtypen zu prüfen, von extrem harten bis sehr weichen Werkstoffen. Die Methode deckt Mikro-, Kleinlast- und Makrohärteprüfungen ab, wie:
- Mikrohärteprüfungen: HV0,025; HV0,05; HV0,1 (auch HV0,01 möglich, jedoch oft außerhalb genormter Bereiche)
- Kleinlasthärteprüfungen (Kleinkraftbereich): HV0,3; HV0,5; HV1
- Makrohärteprüfungen: HV5; HV10; HV30
Was ist die Vickers Härte?
Die Vickers-Härte gibt an, wie widerstandsfähig ein Material gegen Eindringen ist. Bei der Messung wird ein pyramidenförmiger Diamant-Prüfkörper mit einer quadratischen Grundfläche unter einer definierten Kraft in die Materialoberfläche gedrückt. Die Härte (HV) ergibt sich dabei aus dem Verhältnis der Prüfkraft zur Fläche des bleibenden Eindrucks, der sich durch die Diagonalenlänge des Eindrucks berechnen lässt.
Vorteile der Vickers Härteprüfung
Die Methode erweist sich als besonders wertvoll, da sie sich für nahezu alle Materialien eignet, unabhängig davon, ob diese hart oder weich sind. Zudem ist sie ideal für die Prüfung dünner Schichten und kleiner Proben, da die Diagonalen des Eindrucks sehr genau gemessen werden können. Dies macht die Vickers-Härteprüfung unverzichtbar für Anwendungen in der Qualitätssicherung, Materialforschung und Prozesskontrolle.
So läuft die Vickers Härteprüfung im GWP Werkstofflabor ab
- Probenvorbereitung:
Zuerst wird die Probe sorgfältig poliert, um eine glatte Oberfläche zu gewährleisten. Eine ausreichende Dicke – mindestens zehnmal größer als die Eindringtiefe – ist notwendig, um genaue Messungen zu ermöglichen. - Auswahl der Prüfkraft:
Je nach Material wird die Prüfkraft zwischen 1 kgf und 100 kgf (9,81 N bis 981 N) so gewählt, dass ein gut messbarer Eindruck entsteht. - Eindringen des Prüfkörpers:
Ein pyramidenförmiger Diamant-Prüfkörper mit einem Spitzenwinkel von 136 Grad wird dann für etwa 10 bis 15 Sekunden senkrecht in die Probe gedrückt. - Messung und Berechnung:
Nach dem Entfernen der Prüfkraft wird der entstandene Eindruck mithilfe eines Mikroskops vermessen. Der Mittelwert der Diagonalen wird zur Berechnung der Härte genutzt. Dabei ergibt sich die Vickers-Härte (HV) aus der Formel HV = 1.854 * (F / d²), wobei F die Prüfkraft und d der Mittelwert der Diagonalen ist.
Die Vickers-Härteprüfung bietet somit eine präzise und standardisierte Methode zur Bewertung der Materialhärte. Im GWP Werkstofflabor führen wir diese Prüfung gemäß der DIN EN ISO 6507-1 Norm durch. Sie ist entscheidend für viele industrielle Anwendungen, bei denen die Materialbeständigkeit und -qualität im Vordergrund stehen.